
Hypothek aufnehmen: Das sollten Sie wissen
Immobilien Sie sind kein Millionär, möchten aber endlich Ihren Traum vom Eigenheim erfüllen? Oder spielen Sie mit dem Gedanken, Ihr Geld in Immobilien anzulegen? Dann führt kein Weg um die Aufnahme einer Hypothek herum. Hier erfahren Sie alles, was Sie über den Immobilienkredit wissen sollten.
Die Aufnahme einer Hypothek
Für die Aufnahme einer Hypothek müssen Sie zwar nicht schwerreich sein, über ein gewisses Kapital sollten Sie allerdings verfügen: 20 Prozent des Grundstückpreises müssen vom Hypothekar selber übernommen werden. Davon müssen mindestens zehn Prozent sogenannte «echte Eigenmittel» sein. Das heisst Kontoguthaben, Wertpapiere oder Darlehen aus der Familie oder von Dritten. Die restlichen zehn Prozent können über die Pensionskasse finanziert werden.
So nehmen Sie eine Hypothek auf
1. Kreditsumme festlegen
2. Hypothekarmodell wählen
3. Konditionen der verschiedenen Anbieter vergleichen und ein Institut auswählen
4. Amortisationsart festlegen
5. Kreditgesuch einreichen
Die gängigsten Hypothekenarten
Bevor Sie ein Kreditgesuch einreichen, sollten Sie sich also dafür entscheiden, welche Art der Hypothek die richtige für Sie ist.
Der Anteil der Festhypotheken stieg bei uns aufgrund der tiefen Zinsen per Ende Dezember 2015 auf 95 Prozent an.
Die Festhypothek
Die Festhypothek ist die risikoärmste Hypothekenart. Diese Form des Kredits hat einen festen Zins und eine feste Laufzeit, welche üblicherweise zwischen ein und zehn Jahren liegt. Eine Festhypothek kann nur gegen Entschädigung vor Ablauf ihrer Laufzeit gekündigt werden. Der Vorteil dieses Darlehens ist, dass der Zins, und damit die Kosten, fest kalkulierbar sind. Besonders profitabel ist der festverzinsliche Kredit, wenn die Zinsen tief sind. «Der Anteil der Festhypotheken stieg bei uns aufgrund der tiefen Zinsen per Ende Dezember 2015 auf 95 Prozent an», sagt Peter Geisser, Mediensprecher der Schywzer Kantonalbank.
Die variable Hypothek
Diese Art der Hypothek eignet sich eher für Risikofreudige. Der Zinssatz bei der variablen Form des Darlehens und die Laufzeit variieren nämlich. Aufgrund der flexiblen Laufzeit, kann diese Hypothek jederzeit unter Berücksichtigung der Kündigungsfrist, aufgelöst werden. Bei der variablen Hypothek können Sie zwar von tiefen Zinsen profitieren, sind allerdings auch von Zinsanstiegen betroffen.
Geldmarkt/LIBOR-Hypothek
Auch diese Kreditform hat einen variablen Zins. Dieser wird alle drei bis sechs Monate an den LIBOR-Zinssatz angepasst. Die Geldmarkthypothek hat eine feste Laufzeit, welche zwischen zwei und sechs Jahren liegt. Die Kündigung der Hypothek ist nur gegen eine Vorfälligkeitsentschädigung möglich. Auch die Geldmarkthypothek eignet sich eher für Risikofreudige, da der LIBOR-Zinssatz starken Schwankungen unterliegen kann.
Verschiedene Arten der Amortisation
Nicht nur bei der Form des Kredits selbst unterscheiden sich die Hypotheken. Auch die Amortisationsarten, also die Formen der Rückzahlung, variieren:
Direkte Amortisation
Bei der direkten Amortisation bezahlt der Hypothekar seinen Kredit stückweise zurück. Das heisst, während der gesamten Laufzeit sinkt die Kreditschuld stetig. Somit verringert sich auch der Hypothekarzins. Allerdings sinken dadurch auch die steuerlichen Abzugsmöglichkeiten.
Indirekte Amortisation
Im Gegensatz zur direkten Amortisation wird die Hypothek hier nicht während der Laufzeit zurückbezahlt, sondern angespart, Beispielsweise in der Säule 3a. So kann die gesamte Kreditschuld während der Laufzeit von den Steuern abgezogen werden. Der Amortisationsbetrag dient der Bank als Sicherheit und wird von ihr verpfändet. Am Ende bezahlen Sie den gesamten Amortisationsbetrag an das Kreditinstitut zurück. Diese Form der Rückzahlung macht vor allem Sinn, wenn die Erträge aus der Säule 3a höher sind, als die Zinskosten der Hypothek.
Verlängerung der Hypothek
Läuft Ihre Hypothek ab, können Sie entweder Ihre alte Hypothek verlängern oder zu einer anderen Darlehensform wechseln. Ein Wechsel bietet sich vor allem dann an, wenn sich die Verhältnisse auf dem Immobilienmarkt stark verändert haben oder Sie mit der bisherigen Hypothek nicht zufrieden waren. Auf jeden Fall sollten Sie sich frühzeitig informieren, welche Möglichkeit für Sie die beste ist.
Ablösung der Hypothek
Wenn Sie eine andere Darlehensform aufnehmen oder Ihr Hypothekeninstitut wechseln möchten, bevor die Laufzeit Ihrer Hypothek abgelaufen ist, müssen Sie eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen. Bei Krediten mit variabler Laufzeit ist das natürlich nicht der Fall.
Der Vorgang um die Hypothek zu wechseln ist der gleiche wie bei einer Neuaufnahme. Bis auf den Unterschied, dass das neue Hypothekeninstitut nach Vereinbarung des Darlehens ein Zahlungsversprechen an Ihr vorheriges Kreditinstitut sendet und Ihren Schuldbrief einfordert. Sobald dieser eingetroffen ist, ist die Ablösung vollendet.
Beim Abschluss einer Online-Hypothek über unser Portal e-hypo.ch profitieren die Kunden von äusserst attraktiven Konditionen.
Online-Hypothek
Auch bei den Hypotheken geht der Trend immer mehr in Richtung Online-Abwicklung. Viele Banken, wie die Schwyzer Kantonalbank haben diesen Trend erkannt und bieten ihren Kunden Online-Lösungen an. «Beim Abschluss einer Online-Hypothek über unser Portal e-hypo.ch profitieren die Kunden von äusserst attraktiven Konditionen. Zudem ist dies mit wenig Aufwand verbunden und zeitlich flexibel möglich, da kein Beratungsgespräch stattfindet», sagt Peter Geisser von der Schwyzer Kantonalbank.
So funktionier die Aufnahme einer Online-Hypothek
1. Benutzerkonto erstellen
2. Gewünschte Hypothek erfassen und Dokumente einreichen
3. Sind die Unterlagen geprüft: Vertrag unterschreiben und zurückschicken
4. Die Bank sendet Ihnen das Zahlungsversprechen und löst die Zahlung der Hypothek aus.
Aber nicht nur das Geschäft mit den Online-Hypotheken boomt. Auch Vergleichsportale wie moneypark.ch erfreuen sich wachsender Beliebtheit. «Ausserdem ist der Trend zu langen Hypothekarlaufzeiten aufgrund der Marktlage mit tiefen Zinsen ungebrochen», weiss der Mediensprecher der Schwyzer Kantonalbank.
12 April, 2016